Island im Winter – Teil 1 Planung und Vorbereitung
Island ist unzweifelhaft zu einer der Top-Destination für Landschafts-Fotografen geworden, aber auch „normale“ Touristen überrennen die kleine Insel im Atlantik regelrecht.
Wer sich die millionenfach geposteten Bilder auf den einschlägigen sozialen Plattformen oder auf Fotoseiten im Internet ansieht kann das auch schnell nachvollziehen, die Natur und Landschaft auf Island ist schon umwerfend schön und vor allem ganz anders wie wir das hier z.B. in Deutschland vorfinden.
Auch mich hat der Virus Island schon länger eingefangen, seit ich auch als Landschaftsfotograf unterwegs bin stand diese Location für mich ganz oben auf meiner Bucket-List.
Nur gab es immer wieder irgendwelche Gründe es wieder weiter nach hinten zu verschieben, jeder kennt das sicher auch. Man hat nie Zeit, andere Dinge scheinen Vorrang zu haben, man mag persönlich mehr die Reiseziele mit wärmerem Klima, angenehmen Wassertemperaturen und täglicher Sonnengarantie. So ging das mir oftmals, Florida bietet mir das alles und stand deshalb immer ganz weit oben.
Fotografisch hat aber Island einen ungeheuren Reiz und so kam es doch daß ich im letzten Herbst mich entschied das Projekt Island endlich anzupacken.
Sommer oder Winter?
Diese Frage war eigentlich fast schon beantwortet bevor sie sich stellte, da ich ein ausgewiesener Sommer-Freund bin und die warmen Temperaturen liebe, dagegen Winter und Kälte geradezu hasse war für mich ursprünglich klar daß es nur in den Sommermonaten passieren konnte.
Wer meine Bilder etwas verfolgt wird auch äußerst selten Aufnahmen aus den Wintermonaten mit Schnee oder gar Eis finden.
Ein Video eines bekannten Fotografen das ich zufällig gesehen habe hat mich jedoch zum erneuten Nachdenken animiert und ich habe mich nochmals ernsthafter mit der Frage beschäftigt ob ich nicht doch im kommenden Winter es versuchen solle.
Gerade die atemberaubenden Aufnahmen vom Diamond Beach mit seinen tausenden Eisblöcken am schwarzen Strand die tasächlich wie Diamanten wirken wenn sie von der Sonne getroffen werden hatten es mir sehr angetan.
Letztendlich gaben die vielen tollen Bilder die ich von anderen Fotografen gesehen habe die ebenfalls im Winter in Island waren gaben dann den Ausschlag daß ich entgegen meiner sonstigen Vorliebe für die warmen Monate im Jahr das Projekt „Island im Winter“ gestartet habe.
Da ich unbedingt auch Polarlichter sehen und natürlich auch fotografieren wollte folgte ich den allgemeinen Empfehlungen daß es im Februar besonders gute Chancen dafür geben soll und so stand der Termin zwangsläufig damit fest.
Grobplanung Reiseverlauf
Wenn man sich dann mal entschieden hat stellt sich natürlich eine ganze Liste von Fragen.
- Wie lange soll die Reise dauern?
- Wie komme ich nach Island?
- Wie bewege ich mich dort fort?
- Wo übernachte ich?
- Wie sieht es mit Internet und Telefon aus?
- Welche Spots möchte ich unbedingt fotografieren?
- Welche Spots wären Alternativen?
- usw…
Reisedauer
Klar war daß ich zeitlich nicht viel mehr als eine Woche im Februar erübrigen konnte da ich erst Mitte Januar von meiner fast dreiwöchigen Florida-Reise zurückgekehrt bin. Zwar habe ich als Selbstständiger etwas mehr Möglichkeiten keine Arbeitszeiten zu gestalten, jedoch hat auch das seine klaren Grenzen.
Allerdings sollte diese erste Island-Reise auch nicht umfänglich alle Gebiete umfassen die man auf der Insel sehen sollte. Im Winter sind die nördlichen Regionen oftmals eh schwer erreichbar und für Einzelreisende ohne einheimische Reiseleiter eher nicht unbedingt empfehlenswert hatte ich an verschiedensten Stellen lesen können.
So entschied ich mich dann auch für die „klassische Südroute“ entlang der Ringstrasse die in einer Woche gut machbar sein sollte.
Flug nach Island
Welche Flugverbindungen es nach Island (Keflavik International Airport) gibt hatte ich früher bereits recht ausgiebig recherchiert da es mich immer wieder mal interessiert hat.
Etliche Fluggesellschaften bieten Verbindungen an, die oft jedoch auch mit Zwischenlandungen z.B. in Oslo oder Kopenhagen verbunden sind.
Wichtig ist mir insbesondere bei Fotoreisen daß ich eine Airline auswähle die eine etwas großzügigere Gepäckregelung anbietet.
Dies deshalb da ich doch einiges an Foto-Equipment mitnehmen muß und dies höchst ungern als Aufgabegepäck transportieren lasse. Kollegen haben da schon bittere Erfahrungen machen müssen wenn der aufgegebene Koffer verschwindet oder zu spät ankommt. Für mich ein absolute NoGo, mein Equipment ist stets am Mann im Flugzeug bei mir.
Da ich von meiner letzten Neuengland-Reise noch sehr schlechte Erinnerungen an die Deutsche Lufthansa hatte die sehr restriktiv, geradezu unverschämt und kundenunfreundlich ihre Gepäck-Policy umsetzt war klar daß Lufthansa keine Option sein würde.
Lufthansa gestattet als Kabinengepäck lediglich 8kg und zusätzlich ein kleines, persönliches „Item“. Dieses „Item“ wird bei Damen als Handtasche gesehen und bei Herren zum Beispiel als kleinere Notebooktasche.
Wer selbst Fotograf ist kann sich vorstellen daß dies nie funktionieren kann wenn man sein Equipment als Handgepäck mit sich führen kann.
Kameras, Objektive, Filter, ipad, Notebook, Rucksack usw. gehen nicht mit 8kg, auch nicht wenn man den Notebook in einer extra Notebooktasche mitführt.
Und Lufthansa kontrolliert das tatsächlich auch beim Checkin, mir wurde in Stuttgart und in Boston jeweils das Handgepäck gewogen. In Boston wurde ich fast eine Stunde aufgehalten und es gab einen Sperrvermerk in mein Miles-And-More Konto mit der Drohung daß man ab sofort mich jedes mal noch genauer kontrollieren würde.
Für mich war das dann anschließend kein Problem mehr da in meinem Gehirn ab dem Zeitpunkt ein Sperrvermerk war daß ich nie wieder mit der Lufthansa-Group fliegen werde:-)
Die meisten Fluggesellschaften mit denen ich sonst reise (z.B. Delta) sind in diesem Punkt kulanter, Delta zum Beispiel verfolgt das 2-Piece-Konzept. Man darf also 2 Gepäckstücke mit in die Kabine nehmen die zwar auch ein Maximalgewicht und eine Größenvorgabe nicht überschreiten sollen, man diese selbstständig auch ins Gepäckfach befördern können und notfalls auch im Fußraum vor einem verstauen muß wenn zu wenig Platz im Gepäckfach oben ist.
Jedoch wird das nie kontrolliert, in über 50 Flügen mit Delta gab es nie auch nur den Anschein einer Gewichtskontrolle. Im Gegenteil, beim Checkin wird einem sogar geraten schwere Dinge ins Handgepäck zu tun falls der Koffer fürs Aufgabegepäck zu schwer sein sollte.
Von Bekannten wußte ich daß Icelandair das ähnlich handhabt und allenfalls die Größe des Handgepäcks stichprobenartig kontrolliert was ja eigentlich kein Problem darstellt.
Vorab sei gesagt daß auch ich diese Kontrolle geniessen durfte und niemand sich für das Gewicht meiner Ausrüstung interessierte, Icelandair hat sowieso eine höhere Gewichtsgrenze von 10kg für das Handgepäck was bei mir dann ein Trolley war, als zusätzliches persönliches Gepäckstück hatte ich meinen Fotorucksack dabei was anstandslos akzeptiert wurde.
Da das Flugzeug ziemlich ausgebucht war durfte ich diesen Rucksack kostenlos am Gate aufgeben, mein Equipment habe ich vorher in den Trolley umgelagert.
Dies scheint bei Icelandair die Regel zu sein und für mich eine sehr kundenfreundliche Lösung.
Also wählte ich Icelandair als Fluggesellschaft und Frankfurt als Abflugort, alternativ wäre auch München möglich gewesen, von beiden Airports fliegt Icelandair direkt nach Island.
Die Flugdauer ist ca. 3,5 Std, meist ist es sogar ein paar Minuten weniger.
Die Verbindung ab Frankfurt startet aktuell um 13.05 Uhr und man ist 15.45 Uhr Ortszeit in Keflavik. Dabei gibt es 1 Std. Zeitunterschied zu beachten.
Der Rückflug startet leider sehr früh um 7.25 Uhr (man sollte spätestens um 5.30 Uhr bereits am Flughafen sein da am frühen Morgen dort wirklich schon Hochbetrieb mit Massenandrang am Checkin und der Sicherheitskontrolle ist) und man ist um 12.05 Uhr in Frankfurt.
Der Flug hat mich im Februar incl. Gepäck usw. 406,00 EUR gekostet (Economy) was ich als angemessen und fair ansehe, sicher kann man auch etwas günstigere Flüge finden wenn man etwas flexibel ist.
Die komplette Buchung, Abwicklung, der eigentliche Flug und alles drumherum war dann auch sehr gut, ich kann Icelandair wirklich weiterempfehlen (nein ich bekomme dafür nichts).
Für größere Menschen wie mich vielleicht auch wichtig, Icelandair hat in der Economy-Klasse einen Sitzabstand von 79cm was deutlich mehr ist wie bei den meisten anderen Gesellschaften, da läßt sich ein 3,5 stündiger Flug sehr gut aushalten ohne daß man sich die Knochen verbiegen muß.
Bordverpflegung gibt es außer Wasser keine, man kann jedoch für faires Geld im Flieger dann sich etwas bestellen wenn man möchte, bei der kurzen Flugzeit jedoch in meinen Augen unnötig.
Icelandair fliegt fast ausschließlich mit der Boeing 757-200 (sehr selten auch 767 und zukünftig 737 MAX), für mich in der Icelandair-Konfiguration eins der angenehmsten Fluggeräte überhaupt.
Flüge buche ich ausschließlich direkt bei den Fluggesellschaften, manchmal kostet das ein wenig mehr, hat aber den großen Vorteil daß ich bei einer Flugplanänderung, die schon öfter mal vorkommen kann, direkt mit der Fluggesellschaft Kontakt habe und die mir dann in der Regel sehr schnell weiterhelfen kann. Im Gegensatz dazu muß ich bei einer Buchung über ein Portal oder auch das Reisebüro zunächst immer über diese versuchen das Problem zu lösen was oftmals recht schwierig und zeitraubend sein kann.
Ich selbst habe da mehrmals schlechte Erfahrungen gemacht und seit ich nur noch direkt bei den Fluggesellschaften buche ist das um einiges problemloser wenn ein solcher Fall eintritt, einzige Ausnahme ist dabei aus meiner eigenen Erfahrung die wirklich miserable Lufthansa-Hotline und der damit verbundene völlig unakzeptable Kundenservice.
Mietwagen
Für Individualreisende ist ein geeigneter Mietwagen gerade in Island Pflicht, auch wenn es schon Leute gab die meinten daß mit dem ÖPNV es auch gehen müsste. Geht es aber nicht.
Island ist sehr dünn besiedelt und es sind manchmal relativ weite Strecken zurückzulegen um von einem Ort zum anderen zu kommen, wenn man eine Fotoreise macht möchte man natürlich zur gewünschten Zeit bei den Spots ankommen, bevor die Sonne aufgeht oder nachts wenn Polarlichter zu erwarten sind. Mit dem ÖPNV in meinen Augen unlösbar.
Vor allem im Winter ist die richtige Auswahl des Fortbewegungsmittels sehr wichtig, die Strassen sind allesamt nicht besonders gut ausgebaut und man muß jederzeit mit schneebedeckter oder auch eisiger Fahrbahn rechnen. Sehr oft (auch wenn es nicht schneit) gibt es kräftige Schneeverwehungen durch heftige Winde die den Schnee übers Land und die Straße verteilen.
Ein Auto mit Allradantrieb kann ich deshalb nur wärmstens empfehlen, auch wenn es preislich deutlich anspruchsvoller ist.
Gleiches gilt für die Versicherungen, man sollte darauf achten daß man Vollkasko OHNE oder mit geringem Selbstbehalt abgeschlossen hat, Standard ist oft ein Selbstbehalt von ca. 2500-3000 EUR.
Nicht alle Vermieter bieten das an.
Ebenfalls sehr empfehlenswert ist die zusätzliche Versicherung für Lack- und Glasschäden die oftmals bei der Vollkasko ausgeklammert sind oder eben im hohen Selbstbehalt untergehen.
Gerade Windschutzscheiben sind sehr gefährdet, auch mir sind mehrfach größere Steine entgegen geflogen, sei es vom vorausfahrenden oder auch entgegenkommenden Fahrzeug. Island hat sehr viele lose Steine auf den Fahrbahnen, die Straßenbeläge sind oft ähnlich einer leicht geteerten und befestigten Schotterpiste.
Um auch genügend Platz im Wagen zu haben wählte ich einen Skoda Octavia Kombi 4×4 mit Dieselmotor, eigentlich wäre mir ja ein großer Geländewagen lieber gewesen, diese sind aber in Island quasi nicht zu bekommen. Oder sie sind quasi unbezahlbar.
Wer nicht soviel Platz beansprucht kann natürlich die kleineren SUV´s wie Suzuki Vitara oder Dacia Duster nehmen, wichtig ist daß sie auch Allradantrieb haben.
Einen sparsamen Diesel zu fahren ist dabei nicht verkehrt da der Kraftstoff in Island sogar noch einiges teurer ist als hier in Deutschland.
Für mich optimal war das Angebot von Hertz nachdem ich lange verglichen hatte, zum einen da sie den ausreichend großen Octavia Kombi als Allrad im Angebot hatten und die Option den Selbstbehalt auf 200 EUR zu reduzieren, das alles für einen noch fairen Betrag. Ansonsten miete ich meine Fahrzeuge eher bei Alamo, die in Island für mich jedoch kein passendes Angebot hatten.
Für 7 Miettage habe ich letztlich ca. 650 EUR incl. aller Versicherungen und Selbstbehaltreduzierung bezahlt, der wirklich guten und schnellen Kundenservice inklusive:-)
Übernachtung
Island ist in weiten Teilen sehr ländlich geprägt, viel Einsamkeit und dünne Besiedlung, größere Orte gibt es nur sehr wenige.
Das wirkt sich direkt auch auf das Angebot von Übernachtungsmöglichkeiten aus, in Reykjavik wo ca. 60% der Isländer wohnen ist das kein Problem, ein paar Kilometer weiter entlang der Ringstraße ist das jedoch schon leicht anders zu sehen.
Als Fotograf habe ich zudem Ansprüche die ein anderer Tourist vielleicht nicht hat, mir ist zum Beispiel die Nähe zu meinen favorisierten Spots recht wichtig.
Wenn an früh am Morgen vor dem Sonnenaufgang zum Strand möchte dann ist es weniger schön wenn ich eine Anfahrtszeit von einer Stunde und mehr einkalkulieren muß, gleiches gilt für den Abend oder in der Nacht für Polarlichter usw.
Vor allem muß ich dann meistens nach dem Shooting wieder die gleiche Strecke zurück, ob zum Frühstück oder zum auschecken aus dem Hotel.
Nähe zu den Spots ist deshalb relativ wichtig, ansonsten ist man unnötig uneffektiv unterwegs.
Obwohl Island in den letzten Jahren geradezu einen Tourismus-Boom erlebt sind die Übernachtungsmöglichkeiten (die von Deutschland aus auch einfach find- und buchbar sind) eher als dürftig anzusehen, das trifft insbesondere auf die Umgebung der Top-Spots wie Diamond Beach oder Vestrahorn zu.
Wer denkt da müssten doch fast unzählige Hotels in allen Komfortklassen um die Ecke vorhanden sein der irrt sich ein wenig:-)
Es gibt einige einfachere und kleinere Guesthouses und Cottages, deutlich weniger mittelgroße Hotels/Motels und ganz wenige Komfort-Hotels wie sie bei uns in Tourismusregionen zuhauf gibt.
Meine Vorauswahl der Übernachtungsmöglichkeiten hat sich in erster Linie nach meiner Festlegung der Spots gerichtet die ich unbedingt fotografieren wollte.
Erst als diese feststanden und ich diese auch noch nach Priorität gewichtet habe fing ich an mir geeignete Hotels zu suchen, dabei ganz gezielt auf Anfahrtszeiten und alternativ mögliche Spots achtend.
Ein gutes Hilfsmittel dafür ist Google Maps und dabei die eigenen Karten die man sich anlegen kann.
Für jede Fotoreise die ich plane lege ich mir eine extra Karte an wo ich zunächst alle Spots eintrage die eventuell in Frage kommen, in einem weiteren Schritt diese priorisiere und farblich anders markiere.
So habe ich schnell einen visuellen Eindruck wo schwerpunktmäßig ich nach Übernachtungsmöglichkeiten suchen muß, wenn ich diese gefunden habe trage ich diese ebenfalls in diese Karte ein.
Hat den großen Vorteil daß ich dann vor Ort diese gespeicherten Infos in der Google-Maps-Karte sehr einfach für die Navigation im Auto nutzen kann, auch Telefonnummer der Hotels usw. dabei habe.
Auf Navigationsgeräte im Auto die man in der Regel auch extra bezahlen müsste verzichte ich stets da fast alle Mietwagen die Anbindung an Smartphones mittlerweile integriert haben.
So habe ich die Möglichkeit sehr einfach und schnell mit den Daten zu navigieren (per Apple Carplay etc) die ich in der Vorbereitung der Reise eh schon gespeichert hatte.
Wenn man dann geeignete Übernachtungsmöglichkeiten gefunden hat darf man sich nicht über die Preise wundern die auch für recht einfache Häuser verlangt werden.
Wie fast alles andere auch ist die Übernachtung in Island nicht für kleines Geld zu bekommen, im Schnitt 150-180 EUR pro Nacht ist eher ein Wert wofür man nicht in luxuriösen Häusern unterkommen kann.
Allerdings sind Luxusherbergen für eine Fotoreise auch nicht notwendig und sowieso kaum zu finden:-)
Selbst 4-Sterne Hotels die ich nicht zur wirklich gehobenen Klasse zählen würde beginnen dann bei 250-300 EUR pro Nacht.
Hier die Liste der Hotels/Cottages die ich gewählt habe:
- Hotel Gullfoss in direkter Nachbarschaft des Gullfoss-Wasserfalls
Liegt sehr abgelegen und je nachdem welche Zufahrt man nimmt sind die Strassen vor allem bei Dunkelheit mit Vorsicht zu genießen (große Schlaglöcher usw)
Ansonsten wirklich sehr zu empfehlen, ausreichend große Zimmer, sehr sauber, sehr netter und persönlicher Service, die Küche verdient ein großes Extralob da sehr, sehr leckere Gerichte serviert werden (besonders der Lachs ist zu empfehlen), das im Preis enthaltene Frühstück ist ebenfalls sehr lecker.
Bezahlt habe ich 138 EUR für eine Nacht was ich als sehr fairen Preis empfand. - Mid-Hvoll Cottages bei Dyrholaey / Vik i Myrdal
Da ich unbedingt in der Nähe der Felsen von Dyrholaey und des Reynisfjara Beaches übernachten wollte um schnell an diesen Spots zu sein suchte ich etwas länger in der Umgebung von Vik, nichts war so richtig ganz wie ich mir das vorgestellt habe.
Mit den Mid-Hvoll Cottages fand ich dann doch noch eine Übernachtungsmöglichkeit die mir dann sehr zugesagt hat, einziger Wermutstropfen war daß es kein Frühstück gab und man dieses selbst organisieren musste.
Die Lage ist fast ideal, wenige hundert Meter vom Meer entfernt und mit privatem Strand der nach Dyrholaey führt. Dadurch sehr ruhig und auch etwas abgelegen, man fährt von der Ringstrasse ca. 3km auf einer Schotterpiste Richtung Meer.
Die Rezeption ist erst ab Nachmittag 16 Uhr geöffnet, der Service beim Empfang äußerst nett und sehr hilfsbereit.
Vermietet werden 6 kleine Holzhäuschen in denen man ausreichend Platz hat, ein kleinerer Schlafraum, Dusche usw. Und ein Wohnraum mit großem Tisch und kleiner Küche zur Selbstversorgung.
Man kann sich dort richtig wohlfühlen und ist mitten in der Natur.
Bezahlt habe ich dann für 2 Nächte 260 EUR.
Angesichts der sehr guten Lage und des besonderen Flairs inmitten der Natur in Strandnähe ein Preis der für mich angemessen war.
Für mich eine klare Empfehlung und wenn ich wieder in der Nähe bin werde ich sicher erneut dort buchen. - Hotel Smyrlabjorg bei Höfn
Dieses Hotel liegt direkt an der Ringstrasse, die nächste größere Siedlung ist Höfn (ca.45km)
Auch hier tat ich mich mit der Auswahl der Übernachtungsmöglichkeit etwas schwer, ich wollte 2 Nächte in diesem Gebiet verbringen um genügend Zeit für meine wichtigsten Spots der Reise zu haben, das waren einmal Stokksnes mit der Sicht auf das Vestrahorn und dann der Diamond Beach bei der Glacier Lagoon beim Jökulsarlon. Beide Spots liegen ca, 90 km voneinander entfernt und sind dazwischen sehr dünn besiedelt, die Auswahl an Hotels oder ähnlichem entsprechend gering.
Um flexibel auf die Wetterbedingungen reagieren zu können suchte ich in etwa in der Mitte dieser beiden mir recht wichtigen Spots, entschied mich dann für das Hotel Smyrlabjorg, auch weil es relativ gute Bewertungen hatte.
Am Empfang arbeitet übrigens ein Niederbayer der auch sehr hilfsbereit war und mit ein paar guten Tipps aufwarten konnte , darunter auch daß man am besten frühzeitig zum Abendessen gehen solle.
Als er erklärte warum schwante mir böses, ein Bus Chinesen würde später noch kommen und dann müsse mit längeren Wartezeiten im Restaurant gerechnet werden.
Das Restaurant war dann eine recht ungemütliche „Halle“ die in etwa den Charm einer lieblosen Vereinsgaststätte mit ca. 100-120 Sitzplätzen hatte.
Da ich gerne mal die unterschiedlichen Gerichte auf Island probieren wollte wählte ich das angebotene Buffet.
Für 53 EUR gab es dann ehrlich gesagt nur „wenig leckeres“ Essen, zwar eine ordentliche Auswahl an Fisch, Lamm, Rentierflisch, Salaten usw., aber alles sehr lieblos und eigentlich schlecht zubereitet.
Das war so ein richtiger Flop der sich noch steigerte als ca. 50 Chinesen im Restaurant Platz nahmen und deutlich sicht- und hörbar Ihre Version eines „gemütlichen“ Abendessens zur Schau stellten die mit unseren mitteleuropäischen Vorstellung so gar nichts mehr gemeinsam hat.
Das Zimmer war dann in Ordnung, vielleicht etwas eng, leider war es insgesamt recht laut durch viele andere Gäste die nach ihrem oben beschriebenen Restaurantbesuch auf den Fluren und ihren Zimmern Ihre Version eines Hotelbesuchs weiter zelebrierten:-)
Frühstück war akzeptabel wenn man erst etwas später sich dorthin wagte.
Bezahlt habe ich 130 EUR pro Nacht, eigentlich ein Preis der für Island in Ordnung wäre, allerdings würde ich nicht mehr wieder dieses Hotel buchen.
Warum? Das Hotel ist insgesamt hauptsächlich auf chinesische Bus-Reisegruppen ausgerichtet, ca. 40% der Gäste sind Chinesen sagte man uns an der Rezeption.
Diese werden per Massenabfertigung durchgeschleust da sie eh nur eine Nacht bleiben und nie wieder kommen, das Essen im Restaurant passt ebenfalls zu dieser Art des Tourismus.
Als weltoffener Mensch habe ich sehr gerne Kontakt zu fremden Kulturen, lerne gerne Leute aus allen möglichen Ländern der Welt kennen.
Aber ich möchte im Hotel oder beim Essen/Frühstück nicht wirklich Teilnehmer eines besonderen Schauspiels werden bei dem größere Menschengruppen mit voller Stolz und Inbrunst Ihre Fähigkeiten aufzeigen welche besondere Art Geräusche und Laute sie mittels Ihrer diversen Körperöffnungen recht lautstark und eindrücklich erzeugen können.
Nach einem langen und anstrengenden Tag sehne ich mich nicht nach sowas:-)
Also für meinen persönlichen Geschmack empfand ich dieses Hotel für nicht empfehlenswert. - Fosshotel Glacier Lagoon bei Hof
Um eine weitere Möglichkeit bei schwierigen Wetterbedingungen zu haben den Diamond Beach zu besuchen suchte ich ein Hotel das westlich davon liegt und somit wieder bereits auf der Strecke Richtung Flughafen.
Wie bereits oben beschrieben ist die Auswahl in dieser Gegend nicht ganz so groß und ich stieß auf das Fosshotel Glacier Lagoon, ein recht neues 4-Sterne-Hotel.
Fosshotels findet man entlang der Ringstrasse mehrere, alle etwas höherwertiger, auch was die Preise angeht.
Direkt an der Ringstrasse gelegen findet man es sehr einfach und es sind lediglich 30km zum Diamond Beach oder sogar noch näher zu ein paar Wasserfällen die jedoch im Winter meiner Meinung nach keine interessanten Motive darstellen.
Das Hotel an sich ist recht modern mit überwiegend Holz/Beton/Glas gebaut, ein wenig vergleichbar mit manchen Motel One oder Explorer-Hotels in Deutschland.
Das Personal ist durchgängig recht jung und in der überwiegenden Mehrzahl aus osteuropäischen Ländern rekrutiert, das Servicepersonal mit dem ich Kontakt hatte war fast ausschließlich aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion stammend.
Durch die Größe war alles recht hektisch und umtriebig, Lobby und dazugehöriger Barbereich für meinen Geschmack zwar hübsch aber auch etwas ungemütlich gestaltet.
Das Restaurant ist auf der Empore in der offenen Eingangshalle was ebenfalls einen eher ungemütlichen Charakter mit sich brachte.
Durch die vielen Gäste im Hotel war das Restaurant auch sehr gut ausgebucht, ohne Reservierung gab es keine Chance auf einen Platz.
Das Speisekarte ist islandtypisch nicht allzu groß, die mir servierten Lachsvariationen waren lecker, jedoch bei weitem nicht so perfekt zubereitet wie im Hotel Gullfoss, Dafür aber deutlich teurer:-)
Wie bereits beim Empfang und in der Bar war das Servicepersonal scheinbar nur sehr rudimentär angelernt oder gar nicht ausgebildet, wirkte deutlich überfordert und sehr hektisch. Was angesichts der guten Küchenleistung eigentlich sehr schade war.
Die Zimmer sind jedoch sehr schön gestaltet, mit guten Betten und ausreichend geräumig, haben eine große Glasfront und ein wirklich schönes Bad.
Beim Frühstück geht es dann recht eng zu und es ist wieder sehr hektisch, das Servicepersonal wirkt noch mehr überfordert und deplaziert als am Abend, die Auswahl an Speisen war in Ordnung.Auch angesichts des hohen Preises (270 EUR/Nacht) hat das Fosshotel bei mir einen gemischten Eindruck hinterlassen, alles ist ziemlich neu und die Zimmer auch recht gut, die Küche durchaus zu empfehlen und die Lage ist ebenfalls nicht schlecht.
Aber so richtig wohl fühlt man sich nicht, die Leistung des Servicepersonals insgesamt passt einfach nicht zu einem 4-Sterne-Hotel, sie war sogar deutlich die schlechteste von allen Hotels in denen ich war.
Verschärft wurde dies natürlich dadurch daß komplett ausgebucht war und daher viele Gäste zu umsorgen waren.
Für die Hälfte des gezahlten Preises wäre es eine Empfehlung, für 270 EUR/pro Nacht jedoch eher zweifelhaft und im Vergleich nicht passend. - Airporthotel Aurora Star
Das letzte Hotel vor dem Heimflug sollte möglichst nahe am Flughafen sein da mein Flug bereits um kurz nach 7 Uhr in der Früh startete und man spätestens um 5.30 Uhr beim Checkin sein sollte.
Die Suche gestaltete sich recht einfach da das Aurora Star direkt gegenüber der Eingangshalle vom Flughafen liegt, die Mietwagenabgabestation ebenfalls und man daher zu Fuß in wenigen Minuten beim Checkin-Schalter sein kann.
Klar ist daß ein Flughafenhotel kein Ort der Ruhe und Beschaulichkeit ist, darauf war ich eingestellt und wurde dann positiv überrascht.
Die Servicezeiten sind an die Flugpläne angepasst, man bekommt am Abend bis 23 Uhr noch ein ordentlich zubereitetes Essen und das Frühstück (gute Auswahl und lecker) beginnt bereits um 4.30 Uhr.
Zimmer sind einfacher aber sauber und ausreichend groß, das Bett war sehr ordentlich, so daß ich zwar kurz aber sehr gut schlafen konnte.
Insgesamt war ich mit dieser Wahl sehr zufrieden zumal auch das Servicepersonal sehr zuvorkommend und nett war, der Preis mit 138 EUR trotz direkter Nähe beim Flughafen angemessen war.
Gerade wenn man einen der meist sehr früh am Morgen startenden Flüge gebucht hat eine ideale Wahl.
Internet / Telefon
Da Island zur EFTA (europäischer Wirtschaftsraum) gehört fallen in der Regel bei den deutschen Anbietern von Mobilfunktarifen keine Roaminggebühren an und man kann telefonieren oder im Internet surfen wie zu Hause ohne daß anschließend horrende Kosten auf einen zukommen.
Eine besondere Touristen-SIM-Karte oder ähnliches ist also nicht erforderlich, die Mobilfunkabdeckung war in den Gebieten (Süd-Island entlang der Ringstraße) in denen ich unterwegs war sensationell gut und mit der oft dürftigen Versorgung in den ländlichen Gebieten in Deutschland nicht vergleichbar.
Selbst in den sehr dünn besiedelten Regionen gab es immer LTE und die Internet-Verbindung war sehr schnell.
Da ich mit dem Smartphone per Apple CarPlay auch navigierte war das nicht unwichtig für mich, auch habe ich immer wieder mal nach ein paar Informationen zu den Spots gesucht oder auch nur in Facebook etwas gepostet.
Daß dies in einem so dünn besiedelten Land wie Island so gut funktioniert war für einen Deutschen doch mehr als überraschend, da sind wir deutlich hinterher.
In den Hotels und Restaurants gibt es überall kostenloses WLAN, selbst in noch so kleinen Orten, auch an den meisten größeren Tankstellen.
Im nächsten Teil geht es dann um die Spots,
warum ich bestimmte gewählt habe
und weshalb andere nicht,
was man dabei beachten muß,
welche Hilfsmittel ich zur Planung nutze
usw. usw. usw.
Und hier geht es zu Island im Winter Teil 2
Island Fotoreise Golden Circle und der Süden: Fotoreise Golden Circle und Islands Süden
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