Geeignete Ausrüstung für die Landschaftsfotografie mit Graufilter – was brauche ich?
Ein paar Gedanken vorab zur Landschaftsfotografie
Ausrüstung für Landschaftsfotografie mit Graufilter ?
Diese Frage ist so leicht gar nicht zu beantworten, es gibt sehr viele Facetten und Auslegungen wenn man sich intensiver mit dem Thema beschäftigt.
Manche bezeichnen es kurz als „Malen mit Licht“, mir würde das so nicht ausreichen.
Für mich ist Landschaftsfotografie in erster Linie die Beschäftigung mit der Natur, wobei ich Natur etwas weiter fasse als manche Puristen.
Natur ist für mich nicht zwingend nur Berge, Seen, Wälder, andere Landschaften, Wetter und die Tierwelt. Ich beziehe auch von Menschen geschaffene Randbereiche die in der „Natur“ entstanden sind oder an diese angrenzen wie zum Beispiel urbane Stadtansichten (sogenannte Cityscapes) in meine Art der Landschaftsfotografie mit ein.
Jeder mag davon seine eigene Interpretation haben was auch gut so ist, Landschaftsfotografie kann sehr vielfältig und sehr facettenreich sein. Das spiegelt sich auch im Postprocessing (Bildbearbeitung) wieder, von rein dokumentarischer, Stilrichtung mit keiner oder extrem zurückhaltender Bildbearbeitung bis hin zu einer sehr aufwändigen und künstlerischer Ausarbeitung, manchmal auch bewußt verfremdender Darstellung ist hier die Bandbreite.
Egal welche Ausprägung man bevorzugt oder anstreben möchte, die notwendige Basis für ein final ansprechendes Bild muß trotzdem gewährleistet sein.
Technische Voraussetzungen
Die am meisten gestellten Fragen -egal in welchem Bereich der Fotografie- zielen stets auf die technischen Voraussetzungen, welche Kamera, welches Objektiv, welche Filter, welches Stativ, welche Software zur Bildbearbeitung usw. usw.
Dazu nur vorab, die rein technischen Aspekte werden sehr, sehr oft überbewertet.
In Zeiten wo es gefühlt fast nur noch um noch mehr Megapixel, noch mehr Dynamikumfang, noch mehr AF-Felder und derlei weitere Themen geht sollte man sich auch mal zurückerinnern, es gab schon sehr gute Fotografen und vor allem noch mehr exzellente Bilder bevor Digital-Kameras mit 50 Megapixel-Sensor auf den Markt kamen.
Gleiches gilt für das Postprocessing, auch ganz ohne High-End Bildbearbeitung kann man sich in der Landschaftsfotografie erfolgreich betätigen und wundervolle Bilder erschaffen.
Daß man 78 Bilder mit Photoshop übereinanderlegen kann und unter Verwendung von 214 Masken und 323 Ebenen ein tolles Ergebnis zaubern kann ist keinerlei Garantie für ein final gutes Bild.
Auch ganz ohne Photoshop entstehen selbst heute noch grandiose Bilder.
Im Folgenden möchte ich daher auf einzelne Aspekte von technischen Komponenten in der Landschaftsfotografie eingehen, wieder ohne jeglichen Anspruch an eine Vollständigkeit.
Es soll vielmehr meine Gedanken und meine Meinung wiederspiegeln, da kann man durchaus in einigen Punkten sehr unterschiedlicher Ansicht sein.
Geeignete Kameras für die Landschaftsfotografie
Welche Kameras eigenen sich für Landschaftsfotografie, die Frage überhaupt könnte man meinen
Welches ist die Beste?
Da kann ich nur eine sehr oft zitierte Antwort wiederholen, die beste Kamera ist immer die man auch dabei hat…
Smartphones
Moderne Smartphones sind heute ohne Frage mit teilweise sehr guten Kamerafunktionen ausgerüstet, es gibt auch eine ständig wachsende Zahl von Fotografen die sich in der „Mobile-Fotografie“ tummeln.
Meine Meinung dazu ist recht klar, mit einem aktuellen Smartphone lassen sich sicher auch recht tolle Bilder machen, allerdings haben die verbauten, winzigen Sensoren auch bedeutende Nachteile.
Die Nachteile oder Unzulänglichkeiten (z.B. ISO-Rauschen, kleiner Dynamikumfang usw.) werden dann meist per Software versucht auszugleichen, das gelingt bei vielen Motivsituationen erstaunlich gut, aber schränkt dir erzielbaren Ergebnisse eben doch ein.
Ich halte deshalb Smartphones für eine Landschaftsfotografie wie ich sie betreibe für ungeeignet, für making of´s oder vereinzelte Motivsituationen vielleicht ausreichend. Auch wenn es mittlerweile Objektivaufsätze, Filter und ähnliches dafür zu kaufen gibt die manchmal auch sinnvolles Zubehör sein können um bessere Ergebnisse erzielen zu können.
Kompaktkameras
Ähnlich ist meine Meinung zu den kleinen Kompaktkameras, für Urlaubsbilder und andere Schnappschüsse sicher sehr interessant, für eine etwas ernsthaftere Landschaftsfotografie halte ich sie ebenfalls für nicht wirklich geeignet.
Als Kamera die man fast überall dabei haben, in die Jacken- oder Hosentasche stecken und so jederzeit recht gute Situationsbilder machen kann sind die Kompakten durchaus eine gute Wahl.
Als gute Basis für eine auch technisch gute Landschaftsaufnahme taugen sie aber aus ähnlichen Gründen wie die Smartphones leider nicht.
Die Sensoren sind zu klein, man bekommt schnell ISO-Rauschen und es fehlt einfach zu viel an Dynamikumfang den der Sensor abdecken kann.
Dazu sind die fest verbauten Objektive eben ein Kompromiss um einen möglichst großen Zoombereich abdecken zu können.
Filter die man bei der Landschaftsfotografie gerne einsetzt lassen sich in der Regel auch nicht verwenden oder es gibt meines Wissens auch keine die passen würden.
Einzelne Kamerahersteller haben dieses Manko per Filter-App versucht auszugleichen, es wird also ein elektronischer Filter angeboten, letztendlich ist auch das keine befriedigende Lösung.
Bridge-Kameras
Sehr beliebt sind sogenannte Bridge-Kameras, die sollen Vorteile von Kompakt- und Spiegelreflexkameras vereinen und somit eine „Brücke“ zwischen beiden Welten schlagen, daher auch die Namensgebung dieser Kamera-Art.
Beispiele hierfür wären von Panasonic einige Modelle der Lumix-Serie oder von Canon die Powershot-Reihe.
Die verbauten Sensoren sind größer als diejenigen der Kompaktkameras und kleiner als die einer Spiegelreflex.
Oftmals werden recht lichtstarke Objektive mit einem enormen Zoombereich verbaut, sind aber nicht wechselbar.
Viele Motivprogramme und elektronische Helfer machen Bridgekameras zu einfach zu bedienenden „Prosumer“-Geräten, die kompakte Bauweise als geschlossenes System (Body und Objektiv) macht sie ist in der Nutzung sehr unkompliziert (keine Wechselobjektive, wenig Masse und Gewicht, keine Verschmutzungsgefahr bei Objektivwechsel usw.).
Dazu gibt es für viele Bridge-Kameras auch Filter-Lösungen, Bedingung ist meistens daß die fest verbauten Objektive ein Filtergewinde haben müssen.
Dann kann man sowohl Rund- als auch Rechteckfilter nutzen, was für die Landschaftsfotografie oftmals sehr wichtig ist.
Ich halte eine gute Bridge-Kamera als durchaus geeignet für einen Einstieg in die Landschaftsfotografie, zudem ist sie für andere Bereiche der Fotografie auch ein recht guter Allrounder wenn man sich nicht zu spezifisch mit Kameratechnik herumschlagen möchte.
Viele Menschen suchen eine noch kompakte, einfach zu bedienende und auch für Reisen gut geeignete Kamera. Mit einer Bridge liegt man da sicher nicht ganz falsch.
Viele tolle Landschaftsbilder entstehen nach wie vor mit Bridge-Kameras, ein versierter Fotograf kann damit ohne Zweifel sehr ansprechende Ergebnisse erzielen.
Auch der finanzielle Aspekt ist nicht zu vernachlässigen, sehr gute Modelle bekommt man schon für relativ wenig Geld ohne zusätzlich noch Objektive erwerben zu müssen die oftmals sehr teuer sein können.
Gleichzeitig ist das fest verbaute Objektiv natürlich auch eine Einschränkung, gerade in der Landschaftsfotografie werden auch gerne Ultraweitwinkel-Objektive verwendet mit Brennweiten bis zu 10mm (gerechnet auf Kleinbild-Format) um bestimmte Bild-Looks zu erreichen.
Diese Brennweiten mit gleichzeitig sehr guter optischer Abbildungsqualität findet man bei Bridgekameras dann doch eher sehr selten oder gar nicht.
Wer sich intensiver und etwas ambitionierter mit der Landschaftsfotografie beschäftigen möchte sollte deshalb besser nicht zu einer Bridge-Kamera greifen, er wird sonst sehr schnell erneut Geld ausgeben und zu einer DSLR oder DSLM wechseln.
Spiegelreflex- (DSLR) und spiegellose Systemkameras (DSLM)
Die Mehrzahl der in der Landschaftsfotografie verwendeten Modelle stammen aus dem Lager der Spiegelreflex- (DSLR) oder spiegellosen Systemkameras (DSLM).
Die großen Player sind hier Canon, Nikon und zunehmend auch Sony.
Auch Fuji, Olympus, Panasonic, Pentax und einige mehr bieten einige verschiedene Modelle an die sehr gut in der Landschaftsfotografie eingesetzt werden können.
Leica (z.B. M oder S) findet man eher sehr selten, allein die finanziell anspruchsvollere Dimension dürfte hierfür ein maßgeblicher Grund sein.
Unterscheidung DSLR und DSLM
Da es im Netz unzählige Informationen zu den Unterschieden einer Spiegelreflex- im Gegensatz zu spiegellosen Systemkameras gibt möchte ich hier nicht näher darauf eingehen und möchte mich daher auf die wesentlichen Punkte beschränken die bei der Landschaftsfotografie wichtig oder relevant sein könnten.
Ich selbst nutze in der Zwischenzeit beide Arten, zum einen zwei klassische DSLR (Canon EOS 5D Mark IV und EOS 60D) und seit gut einem Jahr (Anfang 2018) auch eine spiegellose DSLM ( Canon EOS M5).
Neuerdings auch noch ein absolutes DSLM-Einsteiger-Modell mit der Canon EOS M100 (Kaufpreis incl. Objektiv 15-45mm war 249 EUR).
Der grundlegendste Unterschied zwischen DSLR und DSLM ist daß bei einer DSLM auf einen Spiegel verzichtet wird, davon leitet sich dann weiteres ab.
Bei der DSLR wird das einfach gesagt das Sucherbild über die Umlenkung per Spiegel dargestellt, der Spiegel muß dann bei einer Auslösung geklappt werden um das Bild auf den dahinterliegenden Sensor zu bekommen was eine mechanische Tätigkeit ist die in Sekundenbruchteilen erfolgen muß. Daher hat ein Spiegelmechanismus auch eine begrenzte Haltbarkeit und muß ggf. nach einer bestimmten Anzahl Auslösungen ausgetauscht werden. Das Bild wird optisch im Sucher dargestellt so wie es durch das Objektiv sichtbar ist.
Bei der DSLM dagegen fehlt dieser Spiegel und das Sucherbild wird elektronisch dargestellt so wie es der Sensor aufnimmt. Dadurch kann man auch sehr schön eine Belichtungssimulation darstellen wie es beim fertigen Bild aussehen würde.
Ein weiterer Punkt ist das sogenannte Fokus-Peaking das eine DSLM bietet, gerade bei der Verwendung von rein manuellen Objektiven ohne AF-Funktion kann dies sehr hilfreich sein um das Motiv wie gewünscht scharf zu stellen. Dabei werden Kanten im Motiv verstärkt dargestellt und meist in wählbaren Farben hervorgehoben, sie zeigen den Schärfeverlauf im Motiv sehr schön an.
Das kann sehr praktisch sein, es ist hilfreich aber keine Bedingung für scharfe Bilder.
Die bekommt man auch ganz ohne Fokus-Peaking auch mit einer DSLR mit Spiegel, nur eben nicht ganz so bequem und einfach wie mit diesem elektronischen Helferlein, mehr ist das nicht.
Dennoch ein Punkt in der Landschaftsfotografie der für manche recht wichtig ist.
Bauartbedingt (anderes AF-System) kennt eine DSLM auch keine Back- oder Frontfokus-Probleme bei manchen Objektiven die nicht richtig justiert oder mechanisch problematisch (z.B. Canon EF 50mm 1.4) sind.
Bei der DSLR muß man diese Objektive entweder selbst justieren, die Kamera entsprechend über Korrektureinstellungen auf das jeweilige Motiv anpassen, beim Service kostenpflichtig justieren lassen oder über einen Dock wie es Sigma anbietet feinjustieren.
Wobei ein Fehlfokus in der Landschaftsfotografie nicht so die große Rolle spielt wie z.B. bei der Porträtfotografie da man sehr oft sowieso nur manuell fokussiert und dieser Punkt damit nicht sehr bedeutend ist.
Andere Vorteile aktueller High-End DSLM (z.B. Sony A7RIII) gegenüber DSLR-Modellen sind weniger bauartbedingt als durch den verwendeten Sensor ausgelöst.
Hier sind vor allem ein höherer Dynamikumfang und ein geringeres ISO-Rauschen zu nennen. Gerade die Sony-Sensoren sind aktuell in diesen Disziplinen sehr gut, auch andere Kamera-Hersteller verwenden deshalb teilweise Sony-Sensoren in Ihren Modellen (z.B. Nikon).
Allerdings wird gerade auch diesen beiden Merkmalen oft ein zu hohen Stellenwert zugeschrieben, ähnliche Kameras in diesem „Profi-Segment“ bieten ebenfalls einen recht guten Dynamikumfang (weshalb der wichtig ist erkläre ich später noch) und sind beim ISO-Rauschen auch noch moderat.
In Grenzbereichen bei sehr problematischen Lichtverhältnissen oder bei extremen Dynamikunterschieden im Motiv kann es aber tatsächlich einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil bieten.
Diese Grenzbereiche die nicht durch andere Maßnahmen entschärft werden könnten die jeder versierte Fotograf beherrscht sind aber sehr, sehr selten und der Vorteil daher nicht sehr hoch zu bewerten.
Genaugenommen meiner Meinung nach eher vernachlässigbar.
Die Verwendung von Grau- und Grauverlaufsfiltern bei der Landschaftsfotografie ist exakt eine der wichtigen und richtigen Maßnahmen um genau diese schwierigen Lichtsituationen und schwer kontrollierbare Dynamikunterschiede im Motiv beherrschbar zu machen.
Man spricht dabei auch von der fotografischen oder optischen Lösung, die elektronischen Mittel dagegen liefert ein besserer oder anderer Sensor.
Weitere wesentliche und systembedingte Unterschiede zwischen der Spiegelreflex- und einer spiegellosen Systemkamera spielen meiner Ansicht nach in der Landschaftsfotografie keine oder nur sehr untergeordnete Rolle.
Welche Sensorgröße (MFT, APS-C, Vollformat) ist die richtige, die bessere Wahl?
Dazu gibt es keine eindeutige Antwort wenn es rein um das Feld der Landschaftsfotografie geht.
Allgemein gesehen bieten größere Sensoren wie sie bei Vollformat-(Kleinbild-) Kameras verwendet werden natürlich mehr Reserven an, hier möchte ich nochmals Dynamikumfang und ISO-Performance als Beispiele nennen)
Dies kann, muß aber nicht zwingend einen entscheidenden Vorteil in der Praxis mit sich ziehen, bei Laborbedingungen ist das sicher so.
Vieles hängt eben auch davon ab welche Motive man individuell als Fotograf ablichten möchte.
Es gibt sehr viele Motivsituationen bei denen ein ISO-Rauschen zum Beispiel nicht oder nur wenig relevant ist oder erst gar nicht in dem Maße auftreten kann so daß es mein Bildergebnis auch nur im Geringsten beeinflussen würde.
Gleiches gilt für den Dynamikumfang, haben meine ausgewählten Motive in der Regel in sich schon sehr wenig Dynamikumfang bring mir ein Sensor der einen sehr hohen Dynamikumfang bieten kann schlicht gesehen rein gar nichts.
Viele sehr gute Fotografen sind immer noch mit Kameras unterwegs die einen relativ bescheidenen Dynamikumfang bieten, sie behelfen sich mit anderen fotografischen Techniken um diesen möglichen Nachteil ihres Sensors auszugleichen, die gute, alt-bewährte Belichtungsreihe sei hier exemplarisch erwähnt.
Die Brennweitenangabe bei Objektiven wird in der Regel bezogen auf das Kleinbild-Format angegeben, bei MFT oder APS-C Sensoren wird dann mit einem sogenannten Verlängerungsfaktor umgerechnet.
Bei Canon ist dieser beim APS-C Sensor zum Beispiel der Faktor 1,6.
Was heißt, das eine 100mm Brennweite bei Verwendung einer Kamera mit APS-C Sensor (z.B. EOS 80D) in etwa einem Bildausschnitt von 160mm entsprechen würde wenn man dagegen eine Vollformat-Kamera nutzen würde, man nennt das auch den Crop- oder Verlängerungs-Faktor.
Dies bringt Vorteile bei Verwendung von Tele-Objektive da als Beispiel bei einem 400mm Tele auf einer APS-C Kamera ein Bildausschnitt entsteht der in etwa dem entspricht als wenn man bei einer Vollformat-Kamera ein Objektiv mit 640mm montiert hätte.
Es wirkt sich im Bild so aus als hätte man ein längeres Teleobjektiv.
Das ist auch der Grund daß z.B. viele Wildlife- und Naturfotografen durchaus mit guten APS-C Kameras unterwegs sind, zum einen sind große Tele-Brennweiten sehr teuer und auch sehr schwer, dazu sind sie nur begrenzt erhältlich was die maximale Brennweite angeht.
Da ist dann dieser Verlängerungsfaktor sehr willkommen und hilfreich.
Etwas anders kann es im Bereich der Landschaftsfotografie aussehen, hier sind oftmals eher die sehr weitwinkligen Brennweiten gefragt und der Verlängerungsfaktor einer APS-C (oder MFT-) Kamera daher nicht erwünscht.
Eine 10mm Brennweite erzeugt bei einer APS-C Kamera dann eben „nur“ einen Bildausschnitt der 16mm an einer Vollformat-Kamera entsprechen würde. Und das ist ein recht großer Unterschied in der Bildwirkung.
Mehr dazu beim Punkt Objektive weiter hinten.
Ich selbst tendiere abschließend vermerkt zum Vollformat-Sensor, was aber keineswegs heißen soll daß nur damit ansprechende Ergebnisse erzielt werden können oder daß dies eine wichtige Grundvoraussetzung wäre.
Als Challenge habe ich mir deshalb auch die sehr einfache, auch sehr günstige Canon EOS M100 zugelegt mit der ich in den kommenden Monaten zeigen möchte daß man auch mit sehr rudimentärer Kamera-Ausrüstung recht vernünftige Bildergebnisse erreichen kann.
Der Kamera-Body und die Sensor-Größe an sich wird oftmals stark überbewertet, es sollte mittlerweile bekannt sein daß ein gutes Bild durch das Auge und Können des Fotografen entsteht und nicht durch eine technisch noch so tolle Kamera.
Man macht keine besseren Bilder nur weil man zu einer vermeintlich „besseren“ Kamera wechselt, auch keine viel schlechteren weil man „nur“ eine etwas einfachere und „schlechtere“ Kamera nutzt.
Vor allem Anfänger und leicht Fortgeschrittene flüchten sich gerne in die (bequeme aber unnütze) Lösung auf ein „professionelleres“ Kamerasystem zu wechseln mit der (falschen) Erwartung dann bessere Bilder erzeugen zu können.
Eine teure und gleichzeitig sehr oft erfolglose Lösung.
Die Lösung für „bessere“ Bilder ist einzig nur die, seine eigenen fotografischen Fähigkeiten zu erweitern, geeignete (fotografische) Techniken sich anzueignen und viel Praxis/Übung.
Unterstützt möglicherweise durch den Besuch von Workshops oder auch Konsum von Tutorials, Büchern oder andersartigen Anleitungen.
Letztendlich aber üben, üben, üben und nochmal üben.
Weitere wichtige Merkmale einer Kamera
Neben den Primär-Merkmalen (z.B. Sensorgröße, DSLR/DSLM usw.) einer Kamera gibt es auch sekundäre Merkmale die durchaus bei der Auswahl eines Kamera-Systems wichtig sein können.
Bedienung / Usability
Was nützen mir die tollen Features einer Kamera wenn sie insgesamt unbefriedigend zu bedienen ist, ich im Menü mir vorkomme wie in einem Irrgarten und Einstellungen die ich öfters nutze nur sehr umständlich zu machen sind.
Oder was habe ich von einem Touch-Display das nicht durchgängig Touch-Funktionen bietet?
Selbst die neuesten Sony Alpha 7 Modelle zeigen hier zum Beispiel eklatante Schwächen, die Menüführung muß man schon als argen Witz bezeichnen, das Touch-Display bietet nur rudimentäre Touch-Funktionen. Gut geht anders…
Kann ich wichtige Knöpfe, Schalter oder Rädchen auch im Winter wenn ich vielleicht Handschuhe tragen muß noch sicher bedienen oder geht das nur ganz ohne Handschuhe da alles zu winzig und filigran gebaut ist, ungeschickt zu erreichen ist?
Letzten Winter war ich in New York und wollte unbedingt die Skyline von Manhattan vom Brooklyn Bridge Park aus haben, mehrere Versuche bei vorangegangenen Besuchen scheiterten wegen des Wetters oder zeitlichen Problemen.
Jetzt aber war es zumindest so daß es zeitlich klappen konnte und die Wetterbedingungen für das finale Bild nicht ganz übel waren, zwar kein toller Sonnenuntergang wie gewünscht aber wenigstens kein Regen und kein Schnee.
Einziges Problem war die Lufttemperatur und auch der heftige Wind.
Bereits tagsüber herrschten minus 22 Grad bei gut 45 Meilen/h Wind, gefühlt sind das 30-35 Grad minus.
Klar man kann sich sehr warm einpacken, eine Weile hilft das schon. Aber ich war natürlich nicht auf arktische Kälte vorbereitet.
Ohne dicke Handschuhe hält man keine 5 Minuten aus, wenn ich jetzt eine Kamera dabei gehabt hätte die nicht problemlos mit Handschuhen zu bedienen ist dann hätte ich schon aufhören können bevor ich begonnen habe.
Selbst der Touch-Bildschirm ließ sich noch recht gut mit Handschuhen bedienen was mich selbst gewundert hat, alles funktionierte wunderbar und die Kamera überstand auch über 5 Std. in dieser eisigen Kälte, lediglich der Akku zeigte die erwarteten Schwächen, da ich mehrere dabei hatte war das kein Problem.
Auch Nikon DSLR´s bieten ein richtig durchdachtes Bedienkonzept welches vielleicht zu den besten überhaupt gehört.
Mir ist das recht wichtig, andere mögen durchaus die Bedeutung dessen etwas geringer schätzen.
Robustheit / Schutz vor Umwelteinflüssen
Ist eine Kamera durch die Bauweise, die verwendeten Materialien auch robust genug für den Einsatz draußen in der Natur?
Ist sie zumindest spritzwassergeschützt und abgedichtet?
Ist der Body aus einfachem Plastik oder aus Magnesium?
Sind die Bedienelemente oder Abdeckungen für die Anschlüsse so gebaut daß sie auch eine etwas rustikalere Behandlung auf Dauer aushalten?
Das sind alles Punkte die jetzt nicht unbedingt eine Einsteigerkamera auszeichnen da es schlichtweg auch eine Preisfrage ist, im Pro-Segment sollten diese Punkte jedoch alle erfüllt sein.
Ausstattung
Sind Ausstattungsmerkmale vorhanden die mir wichtig sind?
Ich selbst arbeite zum Beispiel sehr gerne remote mit dem ipad, nutze den größeren Bildschirm den mir das ipad bietet um ein Motiv möglichst schon vor Ort in Bezug auf Bildaufbau, Ausrichtung, Ausschnittwahl usw. möglichst optimal abzulichten.
Und ich nutze das ipad gleichzeitig auch als Fernauslöser.
Deshalb ist eine gute und vor allem eingebaute WLAN-Funktion mit passender App für mich mittlerweile schon recht wichtig.
Ein schöner Nebeneffekt dabei ist daß ich auch schon unterwegs gerne mal Bilder per WLAN mir aufs ipad ziehen kann und auch öfters eine Vorab-Bearbeitung mit Lightroom mobile mache um zu sehen wie ich mit den Bilddaten die ich habe das Ergebnis erzielen kann welches ich mir vorstelle.
Das geht natürlich ohne WLAN auch, aber eben viel umständlicher und aufwändiger.
Eine eingebaute Timerfunktion erspart mir den Fernauslöser, habe ich das nicht muß ich notgedrungen wieder ein Teil mehr mit mir rumschleppen, ein Teil mehr das Probleme machen kann und ich auch nicht vergessen darf…
Was ich selbst wenig oder gar nicht nutze ist ein eingebauter GPS-Empfänger, zwar hat den meine 5D serienmäßig, mir verbraucht diese Funktion jedoch zu viel Akku und ich nutze die GPS-Koordinaten eh gar nie. Also habe ich sie stets abgeschaltet.
Wer viel auf Reisen fotografiert schätzt es dagegen möglicherweise sehr, später sehr einfach die Locations identifizieren zu können an denen man bestimmte Motive aufgenommen hat, vor allem ganz ohne Zusatzteil das man wieder dabei haben müßte.
Es gibt auch Lösungen per Handy und Bluetooth-Verbindung die GPS-Daten an die Kamera schicken können, belastet aber beim Handy und bei der Kamera mächtig den Akku was unterwegs eher kontraproduktiv ist. Für Reisefotografen empfinde ich das eher als einen unterdurchschnittlichen Lösungsansatz.
Eine elektronische Wasserwaage sollte heutzutage jede moderne Kamera bieten, die Frage ist oft nur wie gut ist sie zu erkennen und wie einfach kann man sie zur horizontalen Ausrichtung gebrauchen.
Gleiches gilt für ein Histogramm.
Ein gut ablesbares, groß eingeblendetes Histogramm ist für die Landschaftsfotografie in meinen Augen sehr wichtig, warum erkläre ich später noch.
Manche Kameramodelle bieten zwar ein Histogramm, es ist aber teilweise recht klein und daher oft auch schwer ablesbar.
Objektive
Objektive sind die Augen Deiner Kamera, sind sie eher mangelhaft oder durchschnittlich dann kann ein noch so guter Sensor dies nicht mehr wettmachen.
Das Licht durchdringt das Glas der Objektive, man kann dies auch wie eine erste Pforte ansehen.
Was durch diese Pforte nicht gut oder nur unzureichend durch kommt läßt sich anschließend egal durch welche Maßnahme nicht wieder verlustfrei ausbügeln, auch nicht durch eine High-End Bildbearbeitung.
Leichte Verzerrungen und Vignettierungen lassen sich durch Objektivkorrekturen z.B. in Lightroom reparieren, wenn Profile für Kamera und Objektiv vorhanden ist reicht ein Klick aus.
Wenn nicht muß das manuell gemacht werden.
Bei Unschärfen und ausgeprägten CA´s wird es schon schwieriger.
Einfachere Objektive neigen gerne dazu in der Mitte zwar recht scharf abzubilden, umso mehr es jedoch in die Ecken eines Bildes geht umso unschärfer oder „matschiger“ werden die erzielbaren Ergebnisse.
Je nach Motiv kann das sehr störend sein, eine Unschärfe kann auch in der Bildbearbeitung nicht mehr wirkungsvoll beseitigt werden.
Deshalb ist ein sehr gutes Objektiv bedeutend wichtiger als ein Kameragehäuse, bevor man eine Einsteigerkamera gegen ein höherwertigeres Modell austauscht sollte man vernünftigerweise vorher in Objektive mit besserer optischer Leistung investieren, gute Objektive verwendet man in der Regel auch länger als ein Kameragehäuse, dazu verlieren wirklich gute Objektive mit der Zeit bedeutend weniger an Wert.
Wichtig dabei ist, möglichst solche Objektive zu erwerben die man eventuell auch später bei einem Upgrade auf z.B. eine Vollformat-Kamera auch weiter nutzen kann.
Welche Kriterien sind wichtig bei einem Objektiv für die Landschaftsfotografie?
Brennweite
Die Auswahl an Objektiven ist bei den großen Kameraherstellern meist recht hoch wenn an auch die Produkte der Fremdhersteller mit einbezieht.
Für die Landschaftsfotografie werden in der Mehrzahl Weitwinkelobjektive (typischerweise ca. 15-30mm Brennweite) verwendet da man sehr oft größere Teile einer Landschaft auf ein Bild bannen möchte.
Was ich selbst auch ab und zu nutze ist ein sogenanntes Standard-Zoomobjektiv mit der Brennweite 24-70mm, jedoch fast nur an der Vollformat-Kamera.
Seltener sind leichte Telebrennweiten oder noch seltener große Brennweiten über 100mm.
Ein gutes Weitwinkel im Brennweitenbereich von ca. 15-30mm (gerechnet auf Kleinbild) ist quasi eine absolute Standard-Ausstattung.
Für einen besonderen Weitwinkel-Look mögen viele Fotografen Ultra-Weitwinkel mit Brennweiten bis zu 10mm (Vollformat)
Oftmals verwendet man Zoom-Objektive die diesen Brennweitenbereich abdecken (zum Beispiel 16-35mm), Nachteil an den Zoomobjektiven ist in der Regel der Preis und manchmal auch das optische Leistungsvermögen, zudem oft oder fast immer etwas lichtschwächer mit Anfangsblende ab ca. F4.0.
Dagegen bieten Festbrennweiten in der Regel eine bessere optische Leistung, sind meistens günstiger und auch lichtstärker.
Dafür eben mit einer fester Brennweite, was durchaus sehr einschränkend sein kann.
Lichtstärke
Das Kriterium Lichtstärke kann man in der klassischen Landschaftsfotografie in den allermeisten Fällen vernachlässigen, Ausnahmen sind Nachtaufnahmen z.B. mit der Milchstraße/Sternen usw.
Hier sind die lichtstärkeren Objektive gefragt da man kurze Belichtungszeiten anstrebt um keine Striche durch die Bewegung der Sterne im Bild zu bekommen.
Normalerweise wird in der Landschaftsfotografie mit Blenden ab ca. F8.0 gearbeitet, also auch eher lichtschwache Objektive genügen daher vollkommen.
Schärfe
Sehr wichtig ist die eine durchgehende Schärfe von der Mitte bis in die Ecken eines Bildes, hier trennt sich auch bei den Objektiven die Spreu vom Weizen.
Darauf sollte wirklich geachtet werden wenn man sich ein Objektiv aussucht, der Preis für durchgehend scharfe Objektive ist in der Regel etwas höher, dies muß aber nicht so sein.
Canon hat zum Beispiel zwei Weitwinkelobjektive mit der Brennweite von 16-35mm im Angebot, eins davon ist lichtstark mit F2.8 und das andere hat nur F4.0. Die Version mit Blende 2.8 kostet dabei über das doppelte als die F4.0-Version.
Und wer beide schon einmal getestet hat wird bestätigen daß die günstigere Variante deutlich schärfer abbildet als die teure F2.8 Linse, vor allem durchgehend und nicht nur in der Mitte.
Deshalb ist bei Landschaftsfotografen dieses Objektiv sehr beliebt da es eine hervorragend optische Leistung hat, selbst viele Sony-User adaptieren dieses tolle Objektiv an Ihre A7.
Es gibt auch sehr tolle Weitwinkel-Objektive von Fremdherstellern wie Sigma oder Tamron, genauso Tokina oder auch Walimex bieten teils sehr günstige Objektive für die Landschaftsfotografie an die optisch gute Leistungen bringen. Vor allem gibt es diese für alle gängigen Bajonett-Varianten der verschiedenen Kamera-Hersteller.
Ich selbst nutze fast ausschließlich Original-Objektive meines Kameraherstellers, einfach weil es von ihm für meine Einsatzzwecke hervorragende Linsen gibt.
Ein Ausnahme bildet eine 12mm Ultraweitwinkel-Festbrennweite die ich vom Hersteller Laowa mir zugelegt habe. Sie bringt mir den entscheidenden Vorteil daß ich das Filtersystem von meinen anderen Objektiven nutzen kann und nicht komplett extra alle Halter und Filter in einer größeren Dimension zusätzlich beschaffen müsste.
Die optische Leistung ist dabei nicht so ganz toll wie sie mir meine anderen Objektive bieten aber aus oben genanntem Grund gehe ich diesen Kompromiss ein.
Sind Rechteck- oder Rundfilter verwendbar?
Ein weiteres Kriterium das man beachten sollte ist schlicht daß ein Objektiv auch den Einsatz von Schraub- oder Rechteckfiltern zuläßt.
Extreme Weitwinkel haben teilweise stark gewölbte Frontlinsen ähnlich den Fish-Eye-Objektiven.
Da wird es dann quasi unmöglich einen Filter vor die Linse zu setzen, auf ein Filtergewinde am Objektiv wird dann auch gleich verzichtet. Dies wird aber benötigt um einen Filter oder Filterhalter befestigen zu können.
Wenn es jetzt nicht spezielle Lösungen für diese Art Objektive gibt dann hat man verloren wenn man damit auch Landschaftsfotografie mit Grau- und Grauverlaufsfiltern betreiben möchte.
Deshalb vor dem Kauf solcher Exemplare sich genau erkundigen ob es praktikabel und gute Lösungen für die Verwendung von Filtern für dieses Objektiv gibt.
Der Schweizer Hersteller Irix hat als Beispiel ein tolles 11mm Ultraweitwinkel-Objektiv das ich zu gerne nutzen würde.
Der Hersteller bietet zwar eine Gelfilter-Lösung (ein dünner Gel-Graufilter wird am Bajonett-Anschluß des Objektivs eingebracht), da ich aber sehr viel auch mit Grauverlaufsfiltern arbeite bringt mir diese Lösung leider nichts und ich habe vom Kauf dieser ansonsten tollen Linse abgesehen.
Fazit zu Objektiven
Bei Objektiven gilt zumeist der Spruch: „Kaufe lieber einmal richtig“
Sehr gute Objektive sind leider oft auch teuer, manchmal auch sehr teuer und übersteigen den Kaufpreis einer Kamera an die sie montiert werden nicht selten bei weitem.
Trotzdem ist eine Investition in ein sehr gutes Objektiv eine sehr, sehr gute Investition. Denn was ein eher ungeeignetes Objektiv an Abbildungsqualität nicht liefert kommt auch beim besten Sensor in der Kamera einfach erst gar nicht an und liefert daher keine passende Grundlage für ein auch technisch-optisch gutes Bild.
Das sollte jedem sehr bewusst sein.
Das geeignete Stativ – unterschätzt und wenig beachtet
Gibt man für eine Kamera und gute Objektive gerne mal schnell ein paar tausend Euro aus so wird gerade bei den Stativen genauso schnell eingespart und geknausert.
Warum?
Es gibt heute Stative zu kaufen die weniger als zwei Pizzas kosten, genauso stabil und geeignet für die Landschaftsfotografie sind sie dann aber auch.
Auch ich selbst habe zu Beginn meiner fotografischen Begeisterung Stativen eine untergeordnete Rolle zugemessen.
Allerdings auch deshalb da ich quasi nie mit Kamera auf dem Stativ gearbeitet habe und dies genau genommen nur hatte da ein Fotograf wohl ein Stativ zu haben hatJ
Noch bevor ich von der Model- und Automotive-Fotografie zur Landschaftsfotografie gekommen bin und auch ein paar Mal mit Stativ gearbeitet hatte ging mir das vorhandene 70 EUR-Stativ gehörig auf den Nerv.
Eigentlich passte mir gar nichts wirklich daran, es wackelte gerne, der Kopf war nicht wirklich fest zu bekommen und das ganze Handling war auch eine einzige Katastrophe.
Also kaufte ich mir ein neues, habe ich entsprechend informiert und es wurde ein sehr stabiles Aluminium-Stativ eines bekannten Herstellers (Manfrotto)
Bei meinen ersten Schritten in der Landschaftsfotografie zahlte sich das aus, wackeln und unstabil war gestern.
Was ich jedoch nicht beachtet habe war daß man in der Landschaftsfotografie mitunter auch größere Strecken zu Fuß zurücklegt, auch mal einige Höhenmeter zurücklegen muß um auf einen Berg zu kommen und neben der Kamera, den schweren Objektiven und allerlei Kleinzeugs auch noch das Stativ tragen muß.
Ein Stativ das sehr stabil, sehr robust gebaut und recht praktisch im Handling war.
Leider aber auch sehr schwer und sperrig.
Also legte ich mir eine Stativ-Tasche zu um es besser tragen zu können, mit Schlaufen und Schultergurt um es umhängen zu können.
Leichter wurde es dennoch nicht, im Gegenteil, die ebenfalls stabile und sehr wertige Tasche wog auch noch einiges zusätzlich.
Bei kurzen Strecken mit wenig Höhenmetern ging das dennoch, leider wurden die Strecken die ich zurücklegte um an gewünschte Spots zu kommen aber länger.
Ein leichtes Carbon-Stativ muss her.
Das Problem ist, leichte und zeitgleich stabile Carbon-Stative erleichtern die Geldbörse drastisch.
Der Zufall wollte es daß ein bestimmtes Stativ das ich im Auge hatte als Sonderaktion plötzlich anstatt für 300 EUR nun für 150 EUR zu haben war.
Klar schlug ich schnell zu und war zwei Tage später im Besitz eines recht guten Carbon-Statives, und das auch noch für relativ wenig Geld.
Leider entpuppte sich auch dieser Kauf als nicht das was für mich richtig war, Robustheit und mechanische Bauweise waren nicht für einen problemlosen Outdoor-Einsatz auch bei Eis und Schnee für mich ausreichend.
Zwar relativ stabil und dennoch leicht (unter 1,5kg), aber nicht unkompliziert, Mittelsäule nicht entfernbar und bei Nässe etwas fummelig im Handling (insbesondere Drehverschlüsse der Stativbeine).
Ein „richtiges“, solide gebautes Carbon-Stativ muß her J
Durch einen glücklichen Umstand kam ich dann kurz darauf in den Besitz eines sehr wertigen, vor allem stabilen und sehr solide gebauten Carbon-Stativs.
Als ich das gelieferte Paket geöffnet habe und das Stativ in der Hand hielt war mir klar daß dies eine andere Welt ist, vor allem da ich die Erfahrung mit dem vorigen Carbon-Stativ machen durfte und so wußte auf was ich zukünftig achten muß.
Schnell merkte ich daß z.B. die Stativbeine mit O-Ringen abgedichtet waren und der Drehmechanismus der Beinverstellung deutlich wertiger ausgeführt war, auch bei Nässe und anderen widrigen Bedingungen perfekt funktionieren. Dazu mit kurzer und alternativ langer Mittelsäule, eine Kameraposition knapp über Bodennähe damit einfach realisierbar war.
Dieses Stativ hat in der Zwischenzeit über ein Jahr bei mir überstanden, es stand im Schlamm, in Bergbächen bei Frost, wochenlang im salzigen Meerwasser, sehr oft im sandigen Stand an der Küste Neuenglands und an allen möglichen anderen Spots ohne auch nur einmal gereinigt oder sonstwie gepflegt worden zu sein, nicht einmal nach dem Salzwassereinsatz (da war schlicht kleine Möglichkeit und Zeit vorhanden)
Ein gutes, geeignetes Stativ für die Landschaftsfotografie sollte meiner Meinung nach folgendes bieten:
– Gewicht ca. max. 2 kg inkl. Kopf
– Nutzbare Höhe ohne Mittelsäuile ca. 1,50-1,60m
– Mittelsäule komplett entfernbar bzw. mitgelieferte kurze Mittelsäule, oder gar keine
– Stativkopf der auch eine schwere Kamera mit großem Teleobjektiv gut hält
– Leicht verstellbarer Stativkopf mit Friktionsmöglichkeit (ich bevorzuge Kugelköpfe)
– Möglichst keine Eigenschwingungen bei Wind, was bei Carbon etwas schwieriger ist
– Stativbeine sollten soweit gespreizt werden können bis das Stativ flach am Boden liegt um sehr tiefe Kamerapositionen zu ermöglichen
– Packmaß unter 60cm damit es gut auch in einen Koffer passt und nicht zu sperrig ist
– Größtmögliche Stabilität der Stativbeine und der Aufhängung derselben
– Gummifüße und Spikes, Möglichkeit Teller zu montieren (Sandboden)
– Insgesamt robuste Konstruktion und Bauweise, keine filigranen Verschraubungen etc.
– Hochwertiges Carbon, mindestens 8-lagig
Die beschriebenen Merkmale erfüllen diverse Modelle von unterschiedlichen Herstellern, preislich muß man sich auf ca. 450-600 EUR mit Kopf einstellen.
Ich selbst nutze aktuell 2 Stative von Rollei, einmal das Rock Solid Beta welches mit Kopf für ca. 400-500 EUR zu bekommen ist und das Lion Rock 25 mit dem dazugehörigen Kopf, hier ist der Preis leider deutlich höher anzusiedeln, jedoch ist es das auch wert.
Für Rollei-Stative kann Ich Dir einen Rabatt-Code anbieten mit dem Du beim Einkauf im Rollei-Shop 15 Prozent sparst,
Infos dazu findest Du hier : https://www.marker92.de/rollei-gutschein-code-2019/
Zusammenfassung zu Stativen
Ohne ein wirklich gutes Stativ wird man nie richtig auch gute technische Bilder machen können, was wackelt und schwingt wird bei einer Langzeitbelichtung niemals ein scharfes Bild möglich machen können.
Eine Kamera mit teilweise schwerem Objektiv muß bei einer Langzeitbelichtung -die in der Landschaftsfotografie sehr oft verwendet wird- absolut sicher, verwacklungs- und schwingungsfrei auf einem dafür geeigneten Stativ platziert werden können, auch im schwierigen Gelände, auch im Wasser stehend und auch auf schwierigem Untergrund. Und auch bei Wind.
Dazu auch unbedingt einfach und praktisch im Handling, ob bei heissen oder sehr niedrigen Temperaturen (mit Handschuhen). Bedienelemente wie z.B. die Dreharretierung der Stativbeine oder Fixierelemente des Kopfes auch bei Nässe rutschsicher verwendbar sein.
Leistet das verwendete Stativ das nicht sind alle anderen fotografischen Techniken die man anwendet oder eine noch so teure und gute Kameraausrüstung für die Katz.
Verwacklungsunschärfen durch ein mangelhaftes, ungeeignetes Stativ lassen sich nicht mehr beheben oder ausgleichen.
Das schönste Motiv bei besten Wetterbedingungen unter Verwendung der besten Kamera-, Objektiv und Filtertechnik wird so trotzdem kein zufriedenstellendes Ergebnis ergeben.
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Workshops
NEU: Tages Workshop Bamberg im Winter UNESCO Weltkulturerbe Landschaftsfotografie mit Graufiltern
Tages-Workshop Wasserfall+Burg Hohenzollern Landschaftsfotografie / Langzeitbelichtung
Tages – Workshop Bodensee / Lindau / Bregenz Landschaftsfotografie mit Graufiltern
Landschaftsfotografie / Langzeitbelichtung mit Graufiltern am Ammersee / Wörthsee
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